Gedankenhygiene I

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..und schon denke ich wie die anderen!
Heute Morgen schaltete ich das Radio ein und in diesem Moment kam ein Interview mit einem Politiker, der über die Wirtschaftskrise und über notwendige Steuererhöhungen sprach. Ich hing so meinen Gedanken nach – zu dem Gesagten und plötzlich merkte ich, wie ich mich vom Negativen dieser Aussagen fangen lassen habe. Es hat eine Zeit gedauert, bis mir klar wurde, dass dies gar nicht meine eigenen Gedanken waren.

Ich hatte mich verführen lassen von den Aussagen eines anderen.
Unbewusst hatte ich in die Führung über mein Denken einem anderen überlassen. Plötzlich war mir klar, wie schnell es geht, mir mein eigenes Steuerrad aus der Hand nehmen zu lassen.

Gedankenmüll
An diesem praktischen und alltäglichen Beispiel können Sie sich jetzt vielleicht vorstellen, wie viel „Gedankenmüll“ sich im Laufe unseres Lebens so ansammeln kann – sofern wir nicht immer wieder die Verantwortung für unser Denken übernehmen und regelmäßig diesen „Gedankenmüll“ fachgerecht entsorgen.
Gedankenhygiene ist genauso wichtig wie Körperhygiene, wir vergessen es nur allzu oft und haben es nicht so gelernt und etabliert.

Gedanken werden Worte –
Worte werden Handlungen –
Handlungen werden Gewohnheiten –
Gewohnheiten werden zu unserem Charakter –
Mein Charakter bestimmt mein Schicksal !

Typische Gedankenmuster, die über Bord müssen:

Rückwärtsgerichtete Gedanken: Es geht um die Zukunft. Was war, ist nicht mehr wahr, es hat sich geändert.
Versagergedanken: Stopp sagen und die rote Karte zeigen.
Nagende Zweifel: Sage ihnen deine neue Meinung: Wer weiss zu was es gut war.
Gedanken von Miesepetern: Die Ansichten und Vorwürfe fremder Leute gehen mich nichts an, es sind ihre Gedanken nicht meine.
Sorgen: Weise sie in die Schranken. Ich rede meine Sorgen ab heute nicht mehr groß. Ich geh nicht auf sie ein.
Allmachtsgedanken: Weg damit! Ich muss nicht der Beste und der Perfekteste auf diesem Planeten sein.
Opfergedanken loslassen: Ab heute ist Schluss. Ich bin ich. Habe schon einiges erreicht in meinem Leben.
Überforderungs- und Stressgedanken: Ab heute werde ich mich liebevoll unterfordern.
Habe-ich-nicht-verdient-Gedanken: Ich habe ein Leben in Fülle verdient. Ich muss nicht für alles, was ich bekomme, eine großartige Leistung erbringen.

Übungen:

1.  Notieren Sie sich fünf Situationen, in denen Ihnen etwas Ähnliches passiert ist.
Überlegen Sie, ob Sie Gemeinsamkeiten erkennen können. Gab es beispielsweise ähnliche Auslöser, die diese Gedanken provoziert haben?

2.  Schätzen Sie für jede Situation den Belastungswert auf einer Skala von 0 (= gar keine Belastung) bis 10 (= extreme Belastung) ein und lösen Sie die Situation mit dem höchsten Belastungswert mit eigenen und fördernden Bilder möglichst auf Null.

Viel Erleichterung beim aufräumen wünscht Ihnen das MMP Team

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